Hochzeitsfotografin Daniela Knipper verrät euch in unserem heutigen Gastbeitrag sieben Marketingtipps für Hochzeitsfotografen, die euch helfen können, euren Terminkalender zu füllen.
Der März ist schon halb vorbei und die kommende Hochzeitssaison rückt immer näher. Wenn bei einem Hochzeitsfotograf jetzt noch große Lücken im Terminkalender klaffen, kann dieser Umstand durchaus für schlaflose Nächte sorgen.
Bei allen anderen Fotografen quillt der Terminkalender scheinbar über und im eigenen herrscht gähnende Leere.
Was kannst du bei zu wenigen Hochzeitsbuchungen für 2017 tun?
Erstmal: Tief durchatmen. Bitte keine Panik. Schreibe keinen Post auf Facebook, dass du bei sofortiger Buchung 10 Prozent Rabatt gewährst und dass sich alle Paare unbedingt jetzt melden müssen, wenn sie noch einen freien Termin haben wollen. Das wirkt nur verzweifelt!
Es gibt noch andere Möglichkeiten, um Brautpaare auf dich auf aufmerksam zu machen.
1. Hilf deinen zukünftigen Paaren
Die meisten Brautpaare heiraten das erste Mal. Sie haben am Anfang keine Ahnung, wo und wie sie mit der Planung starten sollen.
Die Suche in Pinterest, Magazinen und Google ergibt eine schöne Idee nach der nächsten. Wie soll man sich da bitte entscheiden?
Hier kannst du deine Stärke zeigen. Du bist erfahrener Hochzeitsfotograf, hast bestimmt schon einige Hochzeiten begleitet.
Du kennst dich in der Region aus und kannst andere Hochzeitsdienstleister empfehlen.
Verrate deine besten Hochzeits-Tipps und plaudere aus dem Nähkästchen.
Schreibe über die fünf schönsten Feierlocations in deiner Region. Erzähle von deinen Plänen gegen Regenwetter.
Blogge darüber, weshalb ein After-Wedding-Shooting so viele Vorteile hat. Lass dir was einfallen!
Gut geschriebene Artikel, die du mit deinen eigenen Fotos passend bebilderst, werden nicht nur von Bräuten weiterempfohlen und geteilt!
Du musst dafür kein ausgebildeter Redakteur sein. Im Gegenteil. Schreib einfach so, wie du es einem guten Freund erzählen würdest. Mach kurze Sätze. Spare nicht mit Absätzen und Aufzählungen. Verwende keine schwierigen Wörter, die jeder erstmal nachschlagen muss.
Solche Artikel sorgen auch dafür, dass du bei Google weiter oben auftauchst und nicht in den Suchergebnissen auf Seite 10 baden gehst.
2. Vernetze dich
Miteinander statt Gegeneinander. Bestimmt hast auch du Termine in deinem Kalender, an denen du vier Hochzeiten begleiten könntest und am darauf folgenden Samstag will irgendwie niemand heiraten.
Genau so geht es anderen Fotografen auch. Vernetze dich mit Fotografen in deiner Region.
Erstellt gemeinsam eine geheime Facebook-Gruppe oder gebt einen Google-Kalender frei.
Bist du an einem Termin bereits gebucht, empfiehlst du dem Paar zwei, drei passende Fotografen aus der Umgebung. Und deine Kollegen handhaben es genauso.
Damit haben alle einen Vorteil und das Brautpaar behält dich in guter Erinnerung.
3. Geh raus
Setze dich mit anderen Hochzeitsdienstleistern in Verbindung, die du 2016 kennengelernt hast. Erwähne und verlinke sie in deinen Blogartikeln. Schicke dem Brautmodengeschäft, der Band, der Friseurin und der Location Bilder, die sie für ihre Homepage und Social Media verwenden dürfen.
Markiere sie auf deinen Facebook-Bildern. Geh bei den schönsten Hochzeitslocations vorbei und frage, ob du dort ein hochwertiges (!) Fotobuch auslegen darfst.
Flyer und Visitenkarten wandern schnell in den Müll. Aber ein Buch für hundert Euro oder mehr sticht heraus und wirft keiner so einfach weg.
4. Schalte eine Werbeanzeige
Aber nicht in der Zeitung, sondern in Facebook. Dazu brauchst du eine Fanpage. Die Werbeanzeige kannst du perfekt auf deinen Traumkunden anpassen.
Du kannst zum Beispiel angeben, ob die Person verlobt oder in einer festen Beziehung sein soll.
Gib Städte in deiner Nähe an und schränke das Alter ein. Wichtig ist ein aussagekräftiges Foto.
Über Facebook-Werbeanzeigen könnte man wirklich ein eigenes Buch schreiben.
Aber das Wichtigste: Teste es einfach! Nimm 50 Euro in die Hand und probiere dieses mächtige Tool aus. Du kannst die 50 Euro um ein Vielfaches wieder einspielen!
5. Mach dich sichtbar
Leg dir ein Instagram-Profil an, das sich nur um deine Hochzeitsbilder dreht. Verwende als Hashtags größere Orte in deiner Umgebung und die typischen Hochzeits-Begriffe. Zeige regelmäßig (!) einen Mix aus Getting-Ready, Trauung, Dekoration, Brautpaarshooting etc.
Markiere Hochzeitsmagazine, um auf dich aufmerksam zu machen. Verlinke deine Paare, wenn sie bei Instagram sind.
6. Sei aktiv
Kommentiere mit deiner Fanpage (!) auf der Facebookseite von anderen Hochzeitsdienstleistern in deiner Region.
Schreibe wertvolle Kommentare und mache so auf dich aufmerksam. Nur ein „Like“ ist zu wenig und geht in der Masse unter. Teile auch Artikel von anderen, die für deine Brautpaare wertvoll für die Planung sind.
7. Sei aktuell
Hast du deine letzten Hochzeiten schon gebloggt? Passt dein Über-Mich-Text noch? Ist die Homepage auf dem neuesten Stand. Hast du Bilder, die gar nicht mehr zu deinem Stil passen, auch gelöscht?
Und denk daran, nicht alle Brautpaare wollen ihre Hochzeit ein Jahr im Voraus planen und fragen deshalb oft erst wenige Wochen/Monate vor der Hochzeit an. Es gibt auch Brautpaare, die kurzfristig heiraten, kurzfristig planen oder denen ein Fotograf vielleicht sogar abgesagt hat.
Ich hoffe, ich konnte euch mit diesen Tipps ein paar Anregungen geben.
Eure Daniela Knipper