Speicherkartenmanagement

Heute haben wir einen Gastartikel über Speicherkartenmanagement für euch.

Hendrik von kadusfoto.de hat uns freundlicherweise den Text und die Bilder bereitgestellt. Schaut gerne rein und holt euch Inspirationen und Tipps für euren Workflow mit Speicherkarten.

 

Speicherkarten Übersicht

Speicherkarten sind ein wichtiger Bestandteil der Ausrüstung eines Fotografen. Wenn sie kaputt oder verloren gehen, kann mitunter ein ganzer Auftrag ruiniert sein. Deshalb ist ein gutes Speicherkartenmanagement umso wichtiger und nicht zu unterschätzen. Worauf man achten sollte und wie unsere Erfahrungen im Umgang mit Speicherkarten sind, möchte ich euch im folgenden Artikel ein wenig näher bringen.

Welcher Ansatz?

Beim Kauf einer neuen Speicherkarte sieht man sich mit so einigen Fragen konfrontiert. Welcher Hersteller? Welche Geschwindigkeit? Aber vor allem auch: Welche Größe soll die Speicherkarte haben? Bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Natürlich gibt es für jede Größe Vor- und Nachteile. Wir finden jedoch, dass Dave Chueng von DQ Studios es treffend auf seinem Blog beschreibt: „Große Speicherkarten = weniger Speicherkartenwechsel = weniger menschliche Fehler = geringere Wahrscheinlichkeit Speicherkarten zu verlieren.”

Doch wenn die große Speicherkarte mit den Bildern des ganzen Hochzeitstages kaputt geht, ist der Ärger umso größer. Zum Glück bieten neue Kameras jedoch einen doppelten Speicherkartenslot. Genau das nutzen wir aus und minimieren das Risiko bei Speicherkartenwechsel mit der einer BackUp Lösung.

Wir nutzen in unseren Canon 5D Mk IIIs beispielsweise eine Kombination aus kleinen und großen Karten: Die Hauptkarte ist eine 64 oder 128GB CF Karte und als BackUp-Karten dient eine Kombination aus 16 und 32GB Karten. Die Fotos werden auf beide Slots synchron geschrieben und wir arbeiten nur mit RAWs.

Dies hat den Vorteil, dass wir am Ende des Tages nur die 2 großen CF Karten auf den Rechner ziehen müssen und nicht mit einer Vielzahl von kleinen SD Karten jonglieren.

Die kleineren SD Karten gewährleisten dabei, dass nicht alle beschriebenen Karten in der Kamera bleiben. Sollte also etwas mit einer unserer Kameras passieren (ins Wasser fallen, geklaut werden, technischer Fehler oder ähnliches), haben wir dennoch nicht alle Fotos verloren, sondern praktisch alle Bilder auf den kleinen Speicherkarten, die wir zwischendurch ins Auto, Hotelzimmer oder in den Fotokoffer bringen.

Speicherkarten in der Kamera

Die Frage nach der Speicherkartengröße ist eine rein subjektive Wahl. Probiert deshalb aus, mit welcher Größe ihr am Besten zurechtkommt. Solltet ihr eine Kamera mit doppeltem Speicherkartenslot besitzen, möchte ich euch allerdings die Mehrfachaufzeichnung wärmstens ans Herz legen. Der Gedanke, dass man immer ein BackUp auf einer anderen Karte hat, beruhigt ungemein!

Welche Geschwindigkeit?

Neben der Größe ist auch die Geschwindigkeit der Speicherkarte wichtig. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass eine schnelle Karte in einigen Momenten durchaus von Vorteil ist. So ist es beispielsweise sehr unangenehm, wenn man bei dem Ausmarsch des Paares aus der Kirche, wenn die schönen Rosenblätter geworfen werden, nicht mehr auslösen kann, da die Karte noch mit schreiben beschäftigt ist.

Aber die Momente, in denen man als Hochzeitsfotograf eine schnelle Schreibgeschwindigkeit wirklich benötigt sind überschaubar. Deshalb müssen auch nicht zwingend Karten mit einer Geschwindigkeit von 120MB/s genutzt werden, sondern 45MB/s aufwärts reichen erfahrungsgemäß vollkommen aus. Wir nutzen als Hauptkarten dennoch die 64GB SanDisk Extreme mit 120MB/s. Am wichtigsten ist die Geschwindigkeit für uns aber fast beim Herunterladen der Bilder von der Speicherkarte auf den Mac – es funktioniert einfach schneller.

Speicherkartenmanagement auf einer Hochzeit

Während der Vorbereitungen am Tag vor der Hochzeit formatieren wir alle Speicherkarten, damit wir beim Speicherkartenwechsel nicht noch daran denken müssen. Wie oben bereits angesprochen, nutzen wir den doppelten Speicherkartenslot unserer Kameras mit einer großen CF Karte als Hauptkarte und einer kleineren SD-Karte als BackUp. Auf beiden Karten werden die RAWs in voller Qualität gespeichert.

Am Hochzeitstag selbst haben wir immer eine Ersatzspeicherkarte griffbereit, falls die SD-Karte voll ist. Empfehlenswert ist trotzdem vor wichtigen Augenblicken (beispielsweise der Ringübergabe in der Kirche) die Karte zu wechseln, falls nur noch für weniger als 75 Bilder Platz ist. Um die Karten sicher zu verstauen, haben wir ein solides Etui (Lowepro S&F Memory Wallet 20) in unserem Koffer. Dort achten wir auch darauf, wie wir die Karten reinlegen: Etikett lesbar bedeutet, dass die Karte leer ist und benutzt werden kann und wenn das Label nicht lesbar ist, heißt es “voll” oder “bereits genutzt”.

Lowepro S&F Memory Wallet 20

Am Tag nach der Hochzeit müssen wir nur noch die großen CF-Karten auf den Mac ziehen und lassen die RAWs solange auf den Speicherkarten, bis zwei BackUps auf verschiedenen Festplatten gemacht wurden. Wenn dies der Fall ist, können die Speicherkarten wieder für die nächste Nutzung formatiert werden.

Insgesamt sind die großen und schnellen CF Speicherkarten für uns also die “Hauptkarten” und die SD Karten nur Backup.

Zuletzt versuchen wir darauf zu achten, dass wir die Speicherkarten alle zwei bis drei Jahre wechseln. Glücklicherweise hatten wir noch nie ein Problem mit kaputten oder verlorenen Speicherkarten und bei den erwähnten Tipps und Überlegungen handelt es sich um reine Vorsichtsmaßnahmen.

Wie sind eure Erfahrungen mit Speicherkarten? Habt ihr gute Tipps für ein Speicherkartenmanagement? Schreibt es in die Kommentare auf Facebook und teilt euer Wissen mit uns!